Alles im Leben ist Begegnung

Martin Buber

April 2024

“Über das Ausmaß meiner Identität mit meinem Körper weiß ich nur wenig - bis ich berührt werde.
Anwesend in meinem Körper bin ich nur wenig - bis eine Hand auf mich gelegt wird und mich in den “Tempel” ruft,
ins Haus meines Selbst, ins Heim meines Geistes, in den Wohnsitz meiner Existenz.”

Dianne Connelly

März 2024

Aus Mustern und Strategien auszusteigen erfordert ein starkes, klares “Ich will”.
Davor sind da meist Gedanken und Sätze wie: “Ich kann nicht mehr oder ich habe es so satt”
Unser Umfeld wird sich nicht ändern und auch der Wechsel des Arbeitsplatzes oder des Partners verändert nur kurzfristig etwas.
Wir nehmen unsere Themen, Prägungen und Strategien immer mit uns mit, wohin wir auch gehen!
Sie gehören zu uns, solange, bis wir uns fragen: “Brauche ich diese Überlebensstrategien noch?” "Sind sie noch wichtig?” “Besteht überhaupt noch Gefahr??”
Es gab eine Zeit, da musste ich mich zurückziehen oder kämpfen oder erstarren um zu Überleben!
Damals war ich wahrscheinlich noch zu klein, um zu Entscheiden und mein Überlebenssystem hat es einfach gemacht!
Heute bin ich groß und habe die Wahl neu zu entscheiden!
Habe ich es nötig, wieder in die Opfer-Täter-Retter-Rollen zu schlüpfen oder entledige ich mich meiner Masken und Gewänder und entscheide mich einfach für MICH!
Ohne Rolle!
Die Frage, die sich dann sehr bald stellt ist: "Und wer bin ich ohne diese Rolllen?” "Was bleibt dann übrig von mir?” Es fühlt sich komisch, wie nackt an UND ein neues Gefühl stellt sich ein: Leere!
Das Wunderbare an der Leere ist: Ich kann das Gefäß neu füllen! Mit allem was ich gerne bin! Vielleicht mit der Rolle der Kaiser/in, der König/in, der Heiler/in, des Weiblichen oder Männlichen, der Tänzer/in oder der/des Liebenden!
Freiheit ist nicht im Aussen - in Amerika oder am Mount Everest - Freiheit ist im Innen, ist die Be-Freiung von Mustern und Anhaftungen, die sich wie Klötze am Bein anfühlen oder eine Enge in der Brust oder Knoten im Bauch oder tonnenschwere Rücksätze, die mich nicht vorwärts kommen lassen!
Es erfordert Mut und Muße, in turbulenten und stürmischen Zeiten, nicht wegzugehen und der “ganzen Welt” die Schuld zu geben, sondern die Stille im Inneren des Tornados aufzusuchen!

Februar 2024

Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können”

Friedrich Nietzsche

Kannst du dieses Göttliche in dir spüren, sodass es in deinen Gedanken möglich ist, tanzende Sterne zu gebären?
Kannst du dieses Funkeln und Glitzern spüren - in dir und um dich?
Glaubst du an diesen Ort, von dem wir alle kommen - mit all dem Göttlichen in uns, um uns hier wieder daran zu erinnern, was tief in uns leuchtet?
Vielleicht kennst du auch dieses Chaos in dir?
Gibt es nicht Hoffnung, zu wissen, dass aus Chaos Ordnung entsteht, aus Ordnung Rhythmus, aus Rhythmus gebündelte Kraft und aus Kraft Sterne beboren werden!!??

Jänner 2024

Alles beginnt mit dem Erwachen:
Dem Erkennen, was in uns und um uns herum real und authentisch ist und was nicht;
Dem Erkennen, wer wir sind und wer wir nicht sind;
Dem Erkennen, was unser Körper ausdrückt und unser Verstand unterdrückt;
Dem Erkennen unserer Verletzungen und unserer Gaben;
Dem Erkennen, was wir geglaubt haben und was wir tatsächlich schätzen;
Dem Erkennen, was wir nicht länger tolerieren und was wir jetzt akzeptieren können;
Dem Erkennen der Mythen, die uns verbinden und der Zusammenhänge, die uns definieren;
Dem Erkennen der Vergangenheit wie sie war, der Gegenwart wie sie ist, und vor allem- der Zukunft wie sie noch sein könnte
Dem Erkennen der Kluft zwischen dem, was unser Wesen verlangt und dem , was das “Normale” von uns verlangt hat.

Dezember

Weihnachten ist keine Zeit - Weihnachten ist ein Gefühl!

oder

Weihnacht ist immer dann, wenn sich mein Herz öffnet!

Lass mich mal kurz überlegen, wie oft habe ich heuer schon Weihnachten erlebt…..??!!!!

* bei authenten, wertfreien Gesprächen und Begegnungen
* beim Beobachten des Murmeltiers
* als sich die junge Frau öffentlich bedankt für die Unterstützung in ihrer “Krankheit”
* beim Baby im Arm halten
* beim Mitbeobachten, wenn Menschen ein tiefes, inneres AHA erleben!
* Jedes Gipfelerlebnis
* der Wintersternenhimmel
* Sommersonnenuntergänge
* wenn die Jungs “heimkommen” und mit uns zusammen am Tisch sitzen

Ich wünsche Dir immer wieder herzöffnende und gefühlsvolle Momente,
verteilt übers ganze Jahr,
dann ist immer irgendwo Weihnacht!





November

“Sicherheit ist nicht die Abwesenheit von Angst und Bedrohung,
sondern die Anwesenheit von Verbindung”

Gabor Mate´

Verbindung von dir zu mir, von mir zu dir
Verbindung zur Natur und ihrer Wesenheiten
Verbindung zu einer grösseren Quelle
Verbindung zu einem geliebten Tier
Verbindung zu mir und meinen Gefühlen
Verbindung zu einem schönen Erlebnis
Verbindung mit der FREUDE, lässt die Angst und Bedrohung in den Hintergrund treten
Diese Verbindung müssen wir immer und immer wieder pflegen und nähren!

Heilung kann nicht erzwungen oder beschleunigt werden….
“Man kann die Natur nicht erwzingen, man kann sie nur nähren!”

Oktober

Verantwortung für sich selbst übernehmen,
heißt aussteigen aus gewohnten Strategien,
und einsteigen zu sich selber.
Mutig den Fuß in das Innere zu setzen,
sich den eigenen Gefühlen, Empfindungen, Wahrnehmungen zu stellen.
Neugierig sein auf sich selber!
Was soll denn noch schlimmeres geschehen,
als die Schmerzen und das Leid das jeden Tag dich begleiten?
So wie die Natur sich nun langsam nach Innen zurückzieht,
um nach der langen Ruhephase des Winters
im Frühling gestärkt sich zu zeigen!
Wir sind nicht nur stark, erfolgreich, kraftvoll, dominant….
Wir sind auch einsam, bedürftig, verletzlich und im Mangel!
Alles sind wir
Wertfrei gesehen, ergibt sich daraus in Summe ein
wohlwollender, freier und liebender Mensch!

September

Authenzität = Die Eigenschaft, sich selbst treu zu sein und die Fähigkeit, das eigene Leben aus einer tiefen Kenntnis des eigenen Selbst heraus zu gestalten.
Wie die Bindung ist sie ein Trieb, der im Überlebensinstinkt verwurzelt ist. Unser Bauchgefühl zu spüren und es zu respektieren!
Authentisch sein bedeutet, einem echten Selbstgefühl treu zu bleiben. Es erwächst aus der eigenen, einzigartigen und unverfälschten Wesenheit, mit diesem inneren Navigationssystem verbunden zu sein und von ihm ausgehend zu lenken.
Es ist keit starrres Konstrukt, sondern weitreichend und umfassend.
Authenzität besteht darin, dass WIR - und nicht die von aussen auferlegten Erwartungen - der wahre Autor und die Autorität unseres eigenen Lebens sind.

Aus dem Buch: Vom Mythos des Normalen - Dr. Gabor Mate´

Wir werden geboren, ohne zu wissen, wer wir sind, und ohne zu wissen, wie wir denken sollen.
Wir können nur fühlen.
Die Art und Weise, wie wir aufgezogen werden, legt den Kurs für unser zukünftiges Leben durch unsere Gefühle fest.

Natasha Khazanov

Wenn unser Gehirn nicht genug Zuwendung erhält, reagiert es stärker auf Stress und wird von unseren Überlebenssystemen (Angst, Panik, Zorn) beherrscht!
Darcia Narvaez

August

“Solange wir etwas nicht messen können, wird die Wissenschaft nicht eingestehen, dass es existiert - darum weigert sie sich, sich mit solchen “Nicht-Dingen” wie den Emotionen, dem Geist, der Seele oder Stimmungen zu beschäftigen! “

Aus dem Buch: Vom Mythos des Normalen - Dr. Gabor Mate´

Juli

Der Juli ist der Monat für meine fünfwöchige Auszeit.
Die Zeit in der ich meine Ressourcen stärke und lebe.
Im Einklang und Rhythmus der Natur, den Tieren, den Pflanzen.
Jeden Tag gibt es etwas zu entdecken. Jeder Tag ist neu und anders als der Vergangene, ohne dass viel geschieht.
Verlangsamen.
Für manche mag es langweilig erscheinen.
Den Tag beginnen mit einer Tasse Kaffee, das Wetter beobachten, der Sonne beim Aufgehen zusehen.
Die Ohren spitzen nach den Glocken der Kühe.
Ersehen. Mit allen Sinnen.
Auf den Weg machen, mit Stock und Werkzeug.
Die Rinder zählen und beobachten, die Schmetterlinge bewundern und die ersten Menschen treffen, die mit dem Rucksack unterwegs sind.
Manchmal ein paar Worte wechseln oder mehr Zeit schenken für ein Gespräch, über die wunderschöne Landschaft und die Erlebnisse in den Bergen.
Jeder Tag beginnt und endet anders und das ganz ohne Termine.
Doch die Abende sind in einem Punkt dieselben:
Dankend!! Für diese Möglichkeit, mit mir selber ZU SEIN!

Juni

Sicherheit gründet nicht darin, dass du anderen Menschen vertraust, sondern in dem Wissen, dass du auf dich selber vertrauen kannst. David Schnarch

Mai

“ I am alive” - “ Ich bin lebendig”
” I am alive und real” - “Ich bin lebendig und real”
” Ich bin da”
” Ich bin Ich”
” Ich bin wieder mehr ich selber”
” Ich bin”
” Ich spüre mich wieder”

Das alles sind Sätze, die aus dem Moment heraus eine tiefe, oft gar existenzielle Bedeutung haben und im Körper verankern! Sie geben uns eine grosse Wertschätzung fürs DA-SEIN, um dieses Da-sein verkörpert zu erleben.
Den Körper zu erleben, ohne extremen Sport zu machen und uns körperlich zu verausgaben, kann ein wunderbares Geschenk an uns selber sein!
Wie fühlt es sich an, wenn ich mich selber berühre? An den Händen, am Bauch, dem Brustraum, am Kopf und mich frage: Wie erlebe ich mich dabei? Was fühle ich?
Oder mich mit einer, für mich angenehmen, Bürste abstreife?
Oder durch angenehmen Druck mich selber umarme, anstelle eines Baumes, Tieres, Freundes?

Der kreative Erwachsene, ist das Kind, welches überlebt hat” - Peter A. Levine

April

Dankbarkeit ist nicht nur die grösste aller Tugenden, sondern auch die MUTTER von allen. (Marcus Tullius Cicero)

Wofür bin ich dankbar?
Wo fällt es mir schwer dankbar zu sein?

Fehlende Dankbarkeit triggert unser Stressverhalten!
Dankbarkeit verändert neuronale Muster!

Wenn du Dankbarkeit pflegst, entsteht eine Haltung von Respekt anderen - und dir selbst und dem eigenen Organismus- gegenüber. (Dalai Lama)

Ich persönlich erlebe immer wieder dankbare Momente, im Zug sitzend Richtung Zürich, die Möglichkeit zu haben, an wertvollen Ausbildungen teilnehmen zu können. Überhaupt dankbar, diesen Weg der Körperarbeit zu erleben, immer weiter zu erforschen und mit-zu-teilen!

Und dann die dankbaren Ein- und Ausatmer, wenn ich wieder mit vollem Gepäck zurückfahre.
Raus aus der Stadt, aus dem Tumult, den vielen Menschen und Eindrücken, zurück in den “Wold”!
In die Ruhe der Privatsphäre, umgeben von Natur und DA-HEIM-SEIN-Gefühl.

DANKE

Januar

Willkommen im Neuen Jahr 2023!! 
Voller Neugier und Motivation und auch grosser Dankbarkeit starte ich hinein in dieses neue Jahr. 
Dankbar für all die Erfahrungen und Begegnungen, die ich durch meine Klienten/Klientinnen machen durfte, für meine Gesundheit und meine Ressourcenzeit in den Bergen!
Neugierig, motiviert und wissbegierig gehe in weiter in der Ausbildung von Somatic Experiencing, in der ich drei Module "Beginners" abgeschlossen habe und in Bälde den zweiten Teil "Intermediate" beginne ! Diese "Traumaauflösungsarbeit" wird mehr und mehr zu einer Lebenseinstellung, die mich jeden Tag begleitet! 

Somatic Experiencing heisst übersetzt “körperliche Wahrnehmung” und so oft im Alltag sind wir abgetrennt von dieser Wahrnehmung und “funktionieren” einfach nur! Sich bewusst mit diesen körperlichen Wahrnehmungen auseinander zu setzen, ist nicht selbstverständlich für uns, und wird uns meist erst bewusst, wenn wir mit Schmerzen konfrontiert sind.
“Was ist jetzt mein Bedürfnis oder was bräuchte ich jetzt?” Es ist interessant, sich diese Frage immer wieder im herausfordernden Alltag zu stellen.

Trauma besteht im Körper, nicht in der Geschichte!
Die Geschichte ist vorbei, das Nervensystem trägt sie weiter in sich……

März

Raum und Grenzen

Mein Raum ist MEIN Raum
Da gibt es eine klare Grenze nach außen
Und eine Grenze von außen nach innen
Hier drinnen fühle ich mich sicher, geborgen und frei
Mache es mir bequem
Alle Muskeln entspannen sich, mein Herzschlag beruhigt sich.
Wie wohl das tut
ICH BIN
Frei
Sogar frei von Gedanken!! Und das heisst etwas bei mir.
Wie Urlaub
In der Hängematte, Füße überkreuz, Hände auf dem Bauch.
Obwohl ich in einem fremden Stuhl, in einem fremden Haus, in einer fremden Stadt bin.
Mein Gegenüber völlig präsent und klar
Unsere Kommunikation fliessend, einfach, ein Tanz
Wach und verbunden
Nährend und bestärkend
Authent
So lebendig und vermischt mit herzhaftem Lachen
auf der so ernsthaften Suche nach unserem wahren Ich.


Februar

“Wenn wir unserem Körper Aufmerksamkeit schenken, wenden wir das Beste Werkzeug an, das uns für die Auflösung verschiedenster körperlicher, emotionaler und psychischer Symptome zur Verfügung steht.” aus dem Buch: Sprache ohne Worte von Peter Levine

Ich durfte Peter Levine letztes Jahr in Zürich kennen lernen und live erleben, wie er die “Traumaarbeit” (SE) anbietet und anwendet. Seine Ruhe, seine Bedachtheit und die zurückhaltende und raumgebende Art hat mich fasziniert und demütig werden lassen.
Peter Levine (Jg. 1942) ist Biophysiker, Psychologe, Psychotraumatologe und Autor. Er besucht jedes Jahr die Schweiz für Weiterbildungen, Supervisionen und Vorträge, unter anderem auch an meinem Ausbildungsinstitut. Vielleicht werde ich ihn ja auch heuer im Sommer wieder treffen….:) Es ist inspirierend, solche Pioniere erleben zu dürfen. Peter hat eine einzigartige und wohlwollende Ausstrahlung, die motiviert, begeistert, ansteckt und vor allem Hoffnung macht. Hoffnung auf Heilung.

“Heilung passiert, wenn aus innerer Unordnung, Ordnung entsteht”